Konzepte

Konkrete Bewegungskonzepte und Konzepte aus dem Lao-tzu, die für eine an taoistischer Philosophie orientierte ganzheitliche Körper-Geist-Praxis wichtig sind:

抱一 pao-i  (Lao-tzu, 22)
die Einheit umarmen (sich am Einssein orientieren)

不武 pu wu  不怒 pu nu  (Lao-tzu, 68)
emotionale Ausgeglichenheit

不自見 pu tzu-hsien 不自是 pu tzu-shih 不自伐 pu tzu-fa 不自矜 pu tzu-chin  (Lao-tzu, 22, 24)
keine Arroganz

不言之教 pu yen chih chiao  (Lao-tzu, 2, 23, 43, 73)
sprachlose Lehren / lehren ohne Sprache / alles, was die Natur einen lehrt

草木 ts’ao-mu (Lao-tzu, 76)
die Welt der Pflanzen

沖氣以為和 ch’ung-ch‘i i-wei ho  (Lao-tzu, 42)
„mit dem leeren Ch’i harmonisieren/harmonieren“

雌雄  tz’u hsiung  (Lao-tzu, 10, 28)
die Welt der Vögel

慈 tz‘u
(我有三寶 … 一曰慈 wo yu san pao … i yüeh tz‘u)  (Lao-tzu, 67)
Eng verbunden mit
母 mu, 牝 p‘in, 雌 tz‘u, 生 sheng, 畜 hsü, 長 chang, 育 yü, 養 yang  (Lao-tzu, 1, 2, 6, 10, 28, 34, 39, 40, 42, 51, 61)
Fürsorglichkeit / fürsorglich sein („Ich habe drei Schätze …: Der erste ist Fürsorglichkeit.“)

動中有靜 靜中有動 t’ung-chung yu ching ching-chung yu tung  
(siehe den Ursprung des Konzeptes in Lao-tzu, 15) Ruhe in der Bewegung, Bewegung in der Ruhe

反 fan
(反者道之動 弱者道之用 fan-che tao-chih-tung jo-che tao-chih-yung)  (Lao-tzu, 40)
umkehren / Kreisläufe / Zyklen / die Welt der Sterne, der vier Jahreszeiten / die Zyklen des Lebens („Umkehren ist die Bewegung des Tao. ‚Schwach‘ sein ist die Verwendung des Tao.“)

輔萬物之自然 fu wan-wu chih tz-jan  (Lao-tzu, 64)
„die Natur in allen Dingen und Wesen unterstützen“

根 ken  
Wurzeln

貴食母 kui shih-mu  (Lao-tzu, 20)
„die nährende ‚Mutter‘ wertschätzen“

好靜 hao-ching  (Lao-tzu, 15, 16, 26, 37, 45, 57, 61)
„das Ruhige wertschätzen“

和其光 ho ch’i kuang  (Lao-tzu, 4, 56, 58)
„das eigene Leuchten harmonisieren“

儉 chien
(我有三寶 … 二曰儉 wo yu san pao … er yüeh chien)  (Lao-tzu, 67)
ein sorgsamer Umgang mit allem  („Ich habe drei Schätze …: Der zweite ist ein sorgsamer Umgang mit allen Dingen und Wesen.“)

腳趾著地 chiao-chih cho-ti  
die Zehen fassen Halt im Boden

Als Antwort auf 通 tong:
bis in die Peripherie spüren, über die Peripherie hinaus spüren – Hände, Füße, Kopf, Schultern, Brust, Becken, Unterbauch, … zusammenspielen lassen

聚散 chü san
verdichten und streuen

明 ming (Lao-tzu, 16, 22, 24, 27, 33, 36, 52, 55) 
nach innen und nach außen leuchten

牝牡 p‘in mu (Lao-tzu, 6, 55, 61) 
die Welt der Vierbeiner

柔弱 jou-jo (Lao-tzu, 10, 36, 43, 52, 55, 76, 78) 
weich und schwach sein (als „Schüler“ des Lebens und der Lebendigkeit)

聖人 sheng-jen (Lao-tzu, 2, 7, 12, 22, 27, 29, 47, 49, 57, 58, 63, 64, 66, 70, 72, 77, 81)  
Menschen des Einklangs

水 shui 川谷 ch’uan-ku 江海 chiang-hai (Lao-tzu, 8, 32, 66, 78, ) 
die Welt des Wassers

順 shun (Lao-tzu, 65)  
mitfließen / mitgehen (in „Flussrichtung“ bewegen)

損之又損以至於無為 sun chih yu sun (Lao-tzu, 48)  
„Man reduziert und reduziert immer weiter, bis man zum Nicht-Handeln gelangt.“

天地人 t‘ian ti jen (Lao-tzu, 25)  
das Universum, die Erde, die Menschen (siehe 通 t‘ung)

提肛斂腹 t’i-kang lian-fu  
den After anheben und den Unterbauch zurücknehmen

通 t‘ung  
verbinden / durchlässig sein: siehe 抱一 pao-i  (Lao-tzu, 22)

為者敗之 wei-che pai-chih (Lao-tzu, 64)  
„Wer manipuliert, macht kaputt.“

無為 wu-wei (Lao-tzu, 2, 3, 10, 37, 43, 48, 57, 63, 64)  
Nicht-Handeln

無欲 wu-yü  知止 chih-chih  知足 chih-tsu (Lao-tzu, 3, 19, 32, 33, 37, 44, 46, 57, 64, )  
keine Gier

無執 wu-chih (Lao-tzu, 64) 執者失之 chih-che shih-chih  
nicht (krampfhaft) festhalten

陰陽 yin yang (Lao-tzu, 2, 40, 42)
Yin und Yang

用其光復歸其明 yung ch‘i kuang fu-kui ch‘i ming (Lao-tzu, 52)  
„das eigene Licht verwenden, um zur eigenen Helligkeit zurückzukehren“

有生於無 yu sheng yü wu (Lao-tzu, 40)  
„Das Vorhandene wird aus dem nicht Vorhandenen geboren.“

自化 tzu-hua (Lao-tzu, 37, 64)  
sich von alleine transformieren (Selbstorganisation)

自然 tzu-jan   (Lao-tzu, 64)
von selbst aus so sein (authentisch / natürlich sein)

Jede körperliche Praxis kann – abhängig vom eigenen Alter, den eigenen Fähigkeiten und Notwendigkeiten – auf eine körperlich mehr oder weniger herausfordernde Weise ausgeführt werden. Am wichtigsten jedoch ist, eine Praxis so auszuführen, dass sie auf immer tiefere und sich weiter entwickelnde Weisen ganz generell verbindende und integrierende Auswirkungen hat.